1)
Vorschlag:
wir
könnten als gleichgeschlechtlichen Artikel für die deutsche Sprache das
Wörtchen »the« verwenden. »Der Hörer«, wenn man ihn allgemein vorstellte
und wirklich auch »die Hörerin« in ihm mitsagte, würde zu »the Hörer«. The verweigert sich deutschen Fällen
nicht: allen Hörern und Hörerinnen zu danken hieße »jethem Hörer« zu danken.
Nicht,
dass hiermit Genderstreit verhindert wäre. The müsste auch als Relativpronomen
verwendet werden, um die Geschlechtsneutralität zu wahren: »The Mensch, the
gerne Tee trinkt,…« aber danach müsste bald seine Geschlechtszugehörigkeit
genannt werden. Im Englischen ist es nichts anderes. In moderner
englischsprachiger Publizistik werden dazu abwechselnd männliche und weibliche
Pronomen genannt.
2)
Plural
In der
Mehrzahl »die Hörer« hören viele gendersensible Menschen bereits, oder
mutwillig, einzig »die männlichen Hörer«, es müssen auch »Hörerinnen«
genannt werden, wenn alle Hörer ausgeschöpft
werden sollen. (Siehe diesen Artikel Marlene Streeruwitz’ im Spectrum der
Presse.)
Ich
schlage vor, die leidigen Endungen in den Pluralartikel »thee« zu ziehen.
Es
wird thee Österreicher interessieren.
Thee
Antisemiten sind vernachlässigbar, die nahe Zukunft werden thee Antisiniten
bestimmen. Antisiniten sind Menschen, thee keine Chinesen mögen.
3)
Fälle
Anfangs
schrieb ich, the/thee verweigere sich den Fällen nicht;
wie müsste der Pluraldativ lauten? Ebenfalls thee:
Ich
werde dieses Konzept thee Österreicher erklären.
Der
dritte Fall wäre abgelöst und thee Deutschsprecher, thee ihn ohnehin nie
aussprechen, legitimiert.
Der
Pluralgenitiv soll ther geschrieben werden, lauten tut er
immer noch wie der existierende.
Das
Schnitzel ther Österreicher soll goldgelb gebacken werden wäre die kürzere, buchstabenökonomischere
Alternative für:
Das
Schnitzel der ÖsterreicherInnen soll goldgelb gebacken werden.
4) Das
Phonem de im Kontext anderer Sprachen
The als Laut, kurz aus dem Halse ausgestoßen und ohne den Anlaut θ (stimmloser
dentaler Frikativ, wie er im korrekten Englisch von vielen im the noch gesprochen wird) sondern schlicht
mit d ausgesprochen, hat im Französischen die Rolle des Possessivpronomens (də), im Englischen eben des Artikels the, im Chinesischen kommen ihm
mehrere Rollen zu: die Partikel 的, 得 und 地 ermöglichen das syntaktische Funktionieren dieser Sprache.
(Unbeachtet: Dialekte – im Wu-Dialekt Shanghais und Zhejiangs wird 的 ge ausgesprochen.)
Die
deutsche Sprache könnte, wie soeben erörtert, einige soziale und
grammatikalische Funktionen in dieses Wort bündeln.
Was
hält the Leser von meinem Vorschlag?