Die Übersetzer der Werbung und des Wordings von Serviceprodukten aus dem Tale Silicii habens auch nicht leichter als andere Übersetzer. Da verlautbart einer der dortigen Entrepreneurschärmer, sein Produkt sei da to capture [...] the world's moments [and share], hat sich zwecks Inspiration zu diesem Motto wochenlang einsperren lassen von einer dieser Managerinnen die zum Geldmachen in Startups geholt werden, und das wird dann noch ins Deutsche übersetzt, weil es anscheinend noch genügend Deutschsprechende gibt, die kaum Englisch können oder sich in ihrer Muttersprache wohler fühlen. (Odin sei Dank, mir geht das Englische ja auch auf den Cookie [like, physical cookie, nicht Google cookie]).
Daher heißt es beim Einloggen in die Web-Version Instagrams: Fang den Augenblick ein [...].
Eine weitere sprachliche Hilfe, eine nominalistische Deklaration zum Denken unserer Welt: wir erblicken etwas mit unsern Augen, und dahinter haben wir etwas, das den Blick einfangen kann: die Kamera.
Besteht in dieser Formulierung ein Unterschied zum Wort Moment? Wahrscheinlich eh nicht. Wer den Moment einfängt, ist der Fänger, egal mit welchem Gerät und wo das Gerät sich befindet. Ich glaube das Wort Augenblick hört sich einfach ein bisschen unangenehmer an, weil es die Position der Kamera körperlich impliziert.