Es
gibt einen Städter in dem Sinn, wie es ein Landei gibt. Er kennt
Verhaltensweisen nur aus seiner Stadt. Seine Stadt ist nicht die kultigste der
Welt oder er ist in ihr nicht gerade dem Füllhorn der möglichen Wahrnehmungen
ausgesetzt. Für dieses alte Phänomen habe ich gerade nur zwei Beispiele parat:
Wer beim langen Bergabfahren dauernd auf der Bremse steht, ist entweder Wiener oder
Holländer. (Diesen Vorwurf an städtische Autofahrer als bergtrottelig abzuweisen wäre kaum mehrheitsfähig. Autofahren und Motorbremse sollte der Städter beherrschen, zumindest wenn er autofahren möchte.)
In einer chinesischen Küstenstadt lernte ich
den Städter kennen, der nachts grundsätzlich mit Fernlicht fährt, da er
scheinbar nie in die Dunkelheit kommt, um dessen ursprüngliche Funktion
erproben zu können. Er muss es einschalten, wozu hat er sein Auto? Dass er
andere blendet, fällt ihm nicht ein, da er selber von den vielen andern Blendern geblendet wird und es für
normal hält. Oder weil er verdunkelte Fensterscheiben hat, die in diesem heißen Landstrich weitverbreitet sind.
In dem Fall wäre ich der wenig urbane (lies das englische Wort urbane) Autofahrer: das dritte Beispiel, so wie Brad Pitt in Se7en die siebente Todsünde: zu kleinkariert, die Fensterscheiben zu verdunkeln und das übergrelle Stadtlicht und Nachtcruisen zu genießen wie Nachtschifahren.
In dem Fall wäre ich der wenig urbane (lies das englische Wort urbane) Autofahrer: das dritte Beispiel, so wie Brad Pitt in Se7en die siebente Todsünde: zu kleinkariert, die Fensterscheiben zu verdunkeln und das übergrelle Stadtlicht und Nachtcruisen zu genießen wie Nachtschifahren.