23.11.2014

Hear shit

I transformed the lyrics of Georg Kreisler’s song Entweder oder (Either, or) into English.

First I had to find a word that matched the recurring monosyllabic German shortened word for »something«, »was«, because »something« was too long for the meter. But was there an English word for that little »etwas« (»something«) that is just »was« (»some?« »thing?«)? And how could I represent the »wos« intonation of Kreisler’s dialect, that is beaming it into a similar let’s say nonchalant linguistic sphere?

As you can see down there, »shit« came in handy, the shit of »Bla bla bla and shit«-sentences. Predictably, one line in this English version now goes »...or I shit shit«.
It’s not the funniest one. There is no single funniest line. The verses reinforce one another, and they become this great song.

I changed the meaning of one verse though. In »...or I nosh shit«, I replaced »shit« with a pronoun to avoid repeating the song’s brilliant first line, »Either I eat shit« (for which I made a literal translation of »fressen« as »gulp« to allow readers to come up themselves with the obvious »eat shit« phrase fun in their brains.) But there is no audible difference between »nosh shit« and »nosh it« unless the singer makes an effort at over-pronouncing – »noSH SHit« – like when they sing a Schubert lied.

So when listened to, the complete translation is somewhat literal. Semantically, this one line does change Kreisler’s meaning. But I have no scruples about it because Kreisler’s original line is itself ambivalent. With »...vernasch was«, he could be seducing Candy or nibble at candy, or wasting too much money on both.

I’ll update this post with notes on some problems with intransitive verbs.

Now listen to »Entweder oder«

...that is: Georg Kreisler: Either, or

Either I gulp shit,
or I drink shit
or I have shit
or I buy shit
or I bear shit
or I smoke shit
or I steal shit
or I need shit

Or I seek shit
or I find shit
or I take shit
or I rack shit
or I hear shit
or I see shit
or I shit shit
or I reek shit

Or I read shit
or I write shit
or I quaff shit
or I puke shit
or I paste shit
or I build shit
or I play shit
or I slap shit

Or I sleep shit
or I dream shit
or I laugh shit
or fail shit
or I pay shit
or cash shit
or I get shit
or lose shit

Or I vote shit
or I drive shit
or I hope shit
or I was shit
or I smear shit
or I wash shit
or I learn shit
or nosh it

Abflauende Heiterkeit

Sie hat den besudelten Klodeckel sofort bemerkt und sie glaubte ihre Freundin habe die Schweinerei hinterlassen hätte sie nicht mein glorreiches Zettelchen entdeckt.
Ich muss etwas raffinierter bei meinen Belehrungen werden. Ursprünglich wollte ich mit der Erzählung eine große Abhandlung zum Roman Gone Girl einleiten, dann verging die Lust, mir wurde klar, dass ich mit diesem eigentlich grindigen und außerdem misslungenen Gag keine Verbindung zur Romanfigur Amy und ihrem Spiel herstellen darf.

15.11.2014

Was Heiteres

Neulich hat meine Freundin wieder einmal Urintropfen auf dem Klositz hinterlassen. Ich weiß, das klingt widerlich, ist aber einem simplen Kulturclash geschuldet: ich gehorsamer, vorfairer Sohn seiner alleinerziehenden Mutter bin Klositzer, sogar bei alleinigem Brunzen. Sie Chinesin ist in einem Haushalt mit Bodenklo aufgewachsen und verfügt nicht bloß über das nötige Stehvermögen, sondern geradezu über den Zwang, aus der Luft zu urinieren, unassistiert.
Viele Wochen lang scheint sie sich meiner Dekadenz angepasst zu haben, der Sitz bleibt trocken. Immer wieder einmal der Rückfall – und je nach Tagesverfassung schimpfe ich, necke ich sie, oder mach auf Schwamm drüber und wische das bisschen Brunze weg ohne Aufhebens.
Gestern abend hat sie es wieder getan, kurz bevor sie mit einer Freundin bummeln ging, und ich nutzte mein Alleinsein, um mir diesmal etwas Primetimemäßiges als Reaktion einfallen zu lassen. Zuerst pisste ich zu ihrer Pisse reichlich dazu. Der Klositz sah nun statt wie ein etwas bespritzter Klositz aus wie die wässrige Oberfläche abgestandenen Vanillejogurts.
Dann gehe ich im Wörterbuch nachsehen wie man »Ignoranz« und das englische »disrespectful« auf Chinesisch schreibt – wir leben in »smarten«, schlechten Zeiten für das Memorieren von Schriftzeichen – und schreibe mit meinem Waterman-Füller auf ein Zetterl:

»Um dich deine eigene Ignoranz und Respektlosigkeit erfahren zu lassen, brunzte ich auf den Klositz. Bitte setz dich doch!«

Mit dem Zettelchen in der Hand begutachtete ich das Badezimmer. Diese Frau durfte beim nächsten Betreten des Klos weder das gelbe Relief auf dem Klositz sehen, noch das Zettelchen, bevor sie nicht ihre seidegeschmeidigen Schenkel in meine Pisse getaucht hatte. Nach Ausprobieren aller Parameter stellte sich als bester Versuchsaufbau der folgende heraus:
Licht und Lüftung an, Zettel deckungsgleich auf das nächstherabhängende Blatt Klopapier drapiert (90° zum Eingang), und die Tür, wir sind hier in China, mit einer lässigen Schiebetür zum Badezimmer, aufgezogen, volle Offensive, keine Versteckspielstimmung aufkommen lassen.

Ausgangsvarianten.
1) Sie kommt später als erwartet nach Hause und just zu dem Zeitpunkt, wo ich schon wieder aufs Klo muss. So ist die ganze Situation unlustig. Ich muss unschuldig weit weg sein.
2) Sie uriniert an dem Abend gar nicht mehr. Die Nacht und der Schlaf nehmen dem Scherz die Schärfe. Aber die Schärfe des Urins auf dem Sitz nimmt zu. In der Früh riecht sie schon von weitem den Braten.
3) Sie kommt heim und geht sofort pissen, sie pisst wieder aus der Höhe und bemerkt nichts – ich muss ihr den Scherz erklären.
4) Sie kommt und geht zuerst duschen. Der Duschstrahl der immer wieder den Weg aus der bei ihr oftmals offenstehenden Duschkabine ins Badezimmer macht wäscht den Urin vom Klositz. Der ganze Schmäh rinnt davon. Ich muss ihr von ihm erzählen. Das Zetterl als einsames Indiz.
5) Sie kommt und sieht. Das Zetterl. Den Klositz. Der alte Ruf. »Ke Ruixiang, wie kannst du dermaßen verrucht sein!!« Pission Impossible. à unlustig.
6) Sie kommt. Setzt sich! Sitzt in der Pisse! Warte! Warte!! Liest das Zettelchen!

02.11.2014

Englische Komposita II

Zwischenabladung meiner Sammlung seit Teil I vor mehr als einem Jahr. Zunächst ohne Quellenangabe und Bemerkungen.

fistingarea
Gedankenbooster
water-cooler talk
active-shooter event
vacation destination
race-war revenge
research dead-end
price point
cunt actress
scale economies
landfall points
kickback gravy train

product development point of view

chef-caliber cooking
reflection questions
value add

source material
listener letters

purchase decision

smile-wrinkle
Jägerbomb
greenfield investment projects
use context
wriggle room
trouble spots
stream fatigue
attitude shift
information safety problems
night-time streets
Black Forest Bauernkind
tech big thinker
habitat loss
giggle incontinence
power-abuse scandal
the enlightenment idea
police gun experts
(out of) despot earshot
outreach sessions
the F1 Monaco grand prix
damage limitation
hospital-acquired infections
SeeChange
intrinsic value figure
after storm reaction

Freilich auf dem Revers

Dass er overdressed im Kaffeehaus sitzt, dämmert dem Herrn Thomas Chorherr bereits. Über seine tägliche Anwendung der Wörter allein und freilich hat er meines Wissens noch nie etwas verlautbart, obwohl die bei der Presse ja irgendwo neben der von ihm genannten Redaktionskrawatte liegen, oder zumindest bis vor zwei drei Jahren gelegen haben müssen, und daher genau für seine Reminiszenzen taugen.