30.12.2013

Zeitgeber

Im Englischen das Lehnwort zeitgeber zu verwenden ist unnötig, da es ganz einfach als timegiver übersetz- und im Sprechen anwendbar wäre. Dass dennoch zeitgeber sich durchgesetzt hat, könnte diese Gründe haben: die wissenschaftliche Gemeinschaft wollte dem deutschen Chronobiologen, der das Wort geschöpft hat, Tribut zollen; timegiver klang englischsprachigen Forschern suspekt; die weltweite Forschungsgemeinschaft spricht gerne vom selben, wenn es Phänomene bespricht, und in diesem Fall konnte dies nur durch Besprechung eines und desselben Wortes gewährleistet sein: zeitgeber.
In der allgemeinen Menschenkultur wäre das Wort Zeitgeber auch verwendbar. Die Deutsche, die neulich in der New York Times das Wort »Zeitgenosse« in die englische Wortschatztruhe hineingeben wollte, könnte sich darüber Gedanken machen. In der Chronobiologie ist ein »zeitgeber« ein Signal aus der Umwelt, das die biologische Uhr des menschlichen Bewusstseins auf seine Umwelt abstimmt; Licht, Geräusche, Düfte (Morgenkaffee z.B.)