Reaktionär: Die
Wiener Aktivisten verhindern den Bau des Hochhauses auf dem Grund des
Eislaufvereins und reißen das Hotel Intercontinental nieder, da bereits dieses
gegen die Prinzipien des Denkmalschutzes verstieß. Der Sündenfall muss
rückgängig gemacht werden.
Marktwirtschaftlich.
Man lässt die »Investoren« bauen, wie sie wollen. (Sie werden einen gewaltigen Turm hinsetzen. Vor ihm werden Sitz- & Liegeobjekte à la »Enzi« hingestellt. Die Öffentlichkeitsarbeiterin der Investoren und Erfinderin der Enzis wird von der Notwendigkeit dichten Bauens sprechen und diesen
Wohnturm »Vorzeigeprojekt« nennen.)
Konservativ. Das
Wohnbauamt schreibt vor, das Intercontinental stehen zu lassen, da es zum
Stadtbild dazugehöre mittlerweile, und, als neueres Denkmal, dieselbe Pflege
benötige wie andere alte Bauten. Für das neue Wohnhochhaus daneben werden »strenge
Richtlinien« erlassen die Höhe betreffend;
Progressiv: ...das
Wohnhochhaus darf das Intercontinental nur so weit überragen, dass der Eindruck einer gemächlichen Steigerung entsteht, gemächlich-g'mütlich-wienerisch; eh gut. Übersetzung: »harmonisches
Wachstum«.
Die zeitgenössische chinesische Architektur zur Anschauung gemächlichen Überragens und over-the-top-Überragens: 1) Eine Wohnhausanlage in Cixi, Provinz Zhejiang; 2) Ansicht eines Kolonialgebäudes in Dalian, hinter dem ein Bombast-Breithochhaus prunkt.
Fotos: Wilhelm, 1774 (2013)