Die Beamtenministerin verkündete vergangene Woche mit »mächtigem Stolz«, dass leitende Stellen der österreichischen Beamtenschaft bereits zu einem erklecklichen Prozentsatz von Frauen besetzt werden, die genaue Zahl kann man gugeln. In der »Privatwirtschaft« sei von so einem Erfolg noch nichts zu sehen.
Der tschechische Kollege vom Verkäuferteam war gerade zu uns in die Werkstatt gekommen, lauschte ebenfalls den Nachrichten, und tröstete mit den halb lakonisch, halb aufbrausend geäußerten Worten: »Bald Frauendiktatur.«
Als nächstes trug der Radiomoderator die Meldung vor, der mutmaßliche Vergewaltiger Julian Assange werde von der Justiz Großbritanniens an Schweden ausgeliefert, wo zwei Schwedinnen den berühmten Verpfeifer von Amtsgeheimnissen schwerer sexueller Übergriffe gezeiht hatten.
Meinem tschechischen Kollegen war das immer noch dasselbe Thema, alles hängt mit allem zusammen, er fing an, in seinem gut gelernten Deutsch zu erzählen:
»Als ich nach Österreich gekommen bin, habe ich mich gewundert, was alles do ist Sexualmissbrauch. Wenn du einer Frau sagst, du hast schöne Beine, ist schon Sexualmissbrauch.«