21.03.2012

Das Tagebuch von Charlie Charles


Mit etwas Glück wird man Teile des folgenden von mir verfassten PR-Textes kommende Woche in der NÖN Neunkirchen lesen können:


Florian Karl Dandler hat einen Roman über einen Cowboy und dessen vielfältige Persönlichkeit geschrieben, der im Vindobona-Verlag veröffentlicht wurde. Es ist eine Mischung aus Western, Reisebericht, theologischen Traktaten und pornographischem Schundheft.

Zum Autor.
Florian Karl Dandler begann im Alter von 14 Jahren, das „Tagebuch von Charlie Charles“ aufzuzeichnen. Damals spielt er noch mit Playmobil Cowboys und Indianern, seine jugendliche Fantasie erschafft die Romanfigur Charlie Charles, die im Wilden Westen Duelle eingeht, Gangster verfolgt, sich mit Indianern verbrüdert.
»Es ist ein Entwicklungsroman«, sagt der 23-jährige Autor, der das Buch unter dem Pseudonym Florian Karl veröffentlichen ließ. „Da wir jedes Jahr in den Ferien auf Urlaub geflogen sind, geht auch Charlie Charles auf Reisen.“
Als Dandler Theologie studiert, begegnet sein amerikanischer Romanheld im österreichischen Dorf seiner Vorfahren einem charismatischen Prediger.
Es ist die Story, die diese Lebensabschnitte auf spannende Art neu schildert und zueinanderführt!




Inhalt.
Charlie Charles' indianische Braut wird umgebracht, weshalb er als Sheriff in Churchmountain auf Verbrecherjagd geht. Später rettet er im Unabhängigkeitskrieg englische Frauen und Kinder und muss nach dem Sieg der Amerikaner nach England emigrieren. Dort erhält er den Adelstitel. Über Frankreich, Schweiz und Liechtenstein kommt er nach Österreich, nach Kirchberg am Wechsel, und besucht das Stammhaus seiner Großeltern, die hundert Jahre zuvor nach Amerika emigriert waren. In Kirchberg ist er von den Predigten des Pfarrers Ernst Birnbaum begeistert (die man beim Lesen am besten laut vorträgt) und wird gläubig. Ein als „Molzbischof“ bekannter Kirchberger beschwert sich beim Bischof über die progressiven Predigten des Pfarrers, woraufhin dieser versetzt werden soll. Inzwischen haben alle englischen Kriegsverbrecher in Amerika die Amnestie erlangt und deswegen möchte Charlie Charles wieder zurück in seine Heimat. Den Pfarrer überredet er, mitzukommen. Zuerst fahren sie auf Wunsch des Pfarrers nach Rom. Durch einen Zufall predigt Pfarrer Birnbaum im Petersdom während einer Messe des Papstes und der Amerikabeauftragte des Vatikans beschließt, Birnbaum zum Bischof zu weihen und als Kardinal nach Philadelphia zu entsenden. Charlie Charles lernt in Rom ein nettes Fräulein kennen, Neapolitana, die er heiratet. In den Gemächern des Amerikabeauftragten verbringen sie die Hochzeitsnacht, die Florian Dandler wunderbar pornografisch beschreibt. Charlie ist ein energiegeladener Liebhaber, der Neapolitana genüsslich defloriert und am nächsten Tag „das Jungfernhäutchen vor das Fenster hängt“.
Kurz vor Antritt der Reise nach Übersee endet das Buch abrupt, der Leser erfährt, dass das Schiff im Atlantik gesunken ist (so wie das wahrscheinliche Ende von Goethes „Wilhelm Meisters Wanderjahre“), Charlie aber in Amerika gesehen worden sein soll. Florian Dandler lässt sich die Möglichkeit offen, eine Fortsetzung zu schreiben.
Schreibweise.
Dandler ist ein geradliniger Autor, der seine Niederschriften aus Jugendjahren zum Großteil unverändert übernommen hat und über die Jahre fortschrieb. Ein Schulaufsatzstil ist zu Beginn auszumachen, flott und spannend. Mit Landschaftsbeschreibungen hält er sich nicht lange auf. Es ist gar nicht notwendig, da dem Leser unserer Zeit genügend Bilder aus dem Wilden Westen im Kopf herumschwirren, die beim Lesen ganz von alleine kommen und die Erlebnisse Charlie Charles’ betten.
Gegen Mitte des Buches spiegelt sich in den Predigten des Pfarrers Birnbaum das Theologiestudium wider, das Dandler zu dieser Zeit verfolgte. „Das hat mich beschäftigt. Aber es hat dann überhaupt nicht mehr gepasst. Die Wissenschaft der Theologie geht mir zu weit. Jeder habe einen Kinderglauben, Ziel des Theologiestudiums sei, wissenschaftlich zu denken, den Kinderglauben durch rationales Glauben zu ersetzen. Das wollte ich aber nicht.“
Gerade in den Sexualszenen gegen Ende des Buches wird ein mutiger, gereifter Jungschriftsteller erkennbar, dem drastische originelle Metaphern einfallen und der die kurzen Glücksmomente des Lebens intensiv schildern kann.
Im Alter von 22 vollendete er das Buch, acht Jahre hatte er daran geschrieben, mit vielen längeren und kurzen schöpferischen Phasen.
„Goethe hat an seinem Faust ein Leben lang herumgeschrieben! Vielleicht wird mich dieser Stoff ja auch ein Leben lang begleiten. Es geht darum, wie Charlie Charles sich vom Cowboy zum Indianer, zum Sheriff, zum Kriegshelden, Bürgermeister, Kriegsvertriebenen, Reisenden, gläubigen Christen und Ehemann entwickelt.“




Das Buch ist über Amazon, buchhandel.de, den Vindobona-Verlag und die meisten Buchhandlungen bestellbar. Es kostet 16,90 Euro.