Aus dem prallgefüllten
Smartphone drängen sich ein paar Fotos auf, über die ich schon länger berichten
wollte. Da war vor einigen Wochen ein Magazincover des Fleisch mit der Zahl 88
und der Frage, ob sie auf ein Cover geschrieben werden dürfe. Das hat mich
nicht so neugierig gemacht, dass ich die Antwort des Magazins erfahren musste.
Mir verkrampfte sich das Hirn oft genug, wenn ich in China beim Anblick der dortigen
Glückszahl 88 an den leidlichen Hitler-, Nazi- und Antifadiskurs denken musste*,
anstatt ein kleines Glücksgefühl erleben zu dürfen wie die abergläubischen Einheimischen. Wenn ich jetzt endlich ein
Foto eines meiner schönsten Notizhefte online stelle, ein winziges Ding mit der
Zahl 88 aufgedruckt, ist das ein kleiner, wie heißt es so schön, „Befreiungsakt“.
* Auch wenn 7, 13 oder 28%
der Bevölkerung** frühere oder latente Nazis sind, liegt es mir fern, denen den
Gebrauch des Hakenkreuzes zu verbieten oder jene Zahl zu verteufeln. Ich sag
das in vollem Bewusstsein und solider Kenntnis einiger Gegenargumente. Ja,
womöglich erschießt mich wer und werden Nichtnazis ermordet, wenn man so
wehrlos lebt. Dagegen meine ich, wehrhaft werde ich nur sein, wenn ich mich
wehre, und dazu gehört nun einmal ein handfester, offen unguter Nazi, der
spannende Wortwechsel, das Training auf offener Straße.
** Eine kürzlich
erschienene und z.B. im Kurier
besprochene „Werte“-Studie ermöglicht interessante Schlüsse.