31.12.2010

Best of 2000-2010

Es gibt noch immer gute Musikalben. Das heißt musikalisch oder thematisch konsistente Kunstwerke. Die man gerne in einem durchhört. Oder wie man es halt beschreiben will; vielleicht hat eine Zeitschrift wie Spex eine ausführliche Definition anzubieten. Wo oft das Wort »subversiv« vorkommt bitte.

Ich habe es eilig. Um 16 Uhr gehe ich zum Tischdecken und Kellnern auf eine Ballveranstaltung der Hochnäsigen: a waiter hating the rich but taking their tips.

Für mich ist

das beste Musikalbum 1990-2000:
Weezer – [das blaue].
plus
Weezer – Pinkerton

Und das beste Musikalbum 2000-2010
Maximo Park – A Certain Trigger
plus
Maximo Park – Our Earthly Pleasures

Sonderehrungen 2000 (ca.)-2010:

Beck – Midnite Vultures: Schöne Songmetamorphosen
Adam Green – Gemstones / Buddy Braddley: Der lustigste und der lässigste Song
The Strokes – Is this it: Der coolste Song
Ryan Adams – New York, New York: Der flotteste Song, die schönste Hymne
Der Nino aus Wien – Holidays: Auch ein flotter Song und eine schöne Hymne
Ryan Adams – This is it: Bestes künstliches Rockalbum
Beck – Sea Change: Bestes künstliches »Singer/Songwriter«-Emo-Album
Smashing Pumpkins – The Everlasting Gaze: Am meisten nach S.P. klingender Song
Aimee Mann – Lost in Space: Bestes Album einer Frau (mein »Genderpreis«)
The Dust Brothers – Fight Club: Bester Soundtrack (finden auch deutsche TV-Redakteure)
Les Musiciens du Louvre, Marc Minkowski: Mozart KV 550, 551: Erfrischend
The Strokes – Room on Fire: Sehr wohl ein geiles Album!
Two Gallants – [self titled]: Eigentlich das zweitbeste Album 2000-2010.
Elliott Smith – New Moon
Madonna – Music: Auch schön zum Durchhören.
Two Gallants – Despite What You've Been Told (in Wien): Bester gefilmter Liveauftritt.
Sir Tralala – Erfrischendste Liveauftritte.

Ich lebe in (gewiss kleinkarierter) Angst, von so viel Musik durchströmt zu werden, dass ich mir Melodien und Songtitel nicht mehr merken, d.h. sie nicht im Kopf mir vorstellen, sie pfeifen und benennen kann; ich hüte mich vor music shopping und regelmäßigem Konzertgehen. Dass ich wenigstens diese Bands und, zum Ausscheiden aus dieser Wertung, ein paar andere kenne, verdanke ich zwei drei Freunden, die mich auf Neuerscheinungen aufmerksam machen und so meinen Musikhorizont erweitern.



07.12.2010

Ein sympathischer Generaldirektor (II)

JPMorganChase-Chef-Jamie-Dimon bemüht in dieser Rede und in diesem Gespräch den Begriff der »Shakespeareschen Tragödie« – sie sei bei Personalentscheidungen in Firmen zu vermeiden. Und er managt »with a sense of fatalism that discourages the setting of precise targets.«

01.12.2010

Poetische Prosa (III) / Radfahrgedicht (II)

Anthony Madrid dichtet. Auch dann, wenn er keine Gedichte schreibt. Er rühmt z.B. Chicago als tolle Stadt, in der er gut arbeiten könne: »My sprockets engage with the chain of Chicago very tightly and neatly, and the bike is driven forward at every touch of the pedal.« Dies Sprüchlein verdient, in Versform zu stehen.

My sprockets engage
with the chain of Chicago
very tightly and neatly,
and the bike is driven forward
at every touch of the pedal.