26.04.2010

Wien die Pseudometropole

[entwurf]


[why tagged »management«? because it's  b a d  management!]

Muss man Wien immer als Stadt der Hochhäuser darstellen?

Nein. Aber anscheinend wird alles Wienerische so von der Sisi-Werbung beansprucht, dass nur die paar Türme als Möglichkeit zur Differenzierung übrigbleiben. Schönbrunn auf der einen, Skyscraper auf der anderen Seite. (Und bitte diese beiden Seiten nicht auf Ein Bild --> Link Krone Schönbrunnweltkulturerbe-Wolkenkratzer.)
Die Stadt propagiert ja ihre Donaucity. Die Stadtwerke folgen der Stadtpropaganda und propagieren den Stadtstrom ebenfalls mit der Donaucity. Und, Stein meines Anstoßes, zum Überlaufen meines Fasses bringender Tropfen Wienerischer Urbanitätsparanoia: Auf dem Plakat für die heurigen Wiener Festwochen sogar eine Metropolis: man folge dem Link. [http://www.telesubjektiv.at/documentation/wfw/slideshow_9.html?1  aber am besten selber Foto machen]

Mit solchen Bildern der Urbanität können sich Linkswanzen dann anfreunden, und die Stadt, Stadtwerke und Stadtkultur muss von den öffentlichkeitsmächtigen Linkswanzen keine Kritik fürchten.

Aber warum muss das so sein? Offensichtlich findet der Wiener nur ein idealisiertes Bild seiner Stadt gut. Auf seinen Werbeplakaten nähert sich das »Image« Wiens jenem der großen Citys. Es ähnelt, auf dem Bild, der Coolmetropole NYC: »Endlich sind auch wir so cool! Auch wir leben in einer Metropole!«

»Sind« wir das? »Ist« Wien Wolkenkratzerstadt? Natürlich nicht. Ein Bericht des Urbanismusjournalisten Joseph Gepp in der Stadtzeitung belegt das.

Mit dem »wahren« Stadtbild hat das aber nichts zu tun. »Wahr« – bevor wer fragt, ob man ständig »wahr« sagen muss, setze ich es in Anführungszeichen – heißt: geh doch spazieren in Wien. Oder, für Linkswanzen gesagt: Mein Lieber, flaniere. – Und du wirst Straßenschluchten in der Höhe von vier bis sechs Stockwerken durchmessen. (Welche Höhe übrigens jemand als ideal bezeichnet hat – worauf man also stolz sein könnte: auf eine in der Tat ideale Stadt, sogar dort noch, wo in der Höhe dieser vier bis sechs Stockwerke sozialistische sieben bis neun Stockwerke untergebracht sind.)

Aber um ein MODERNES (why must one always...) Bild von Wien zu erzeugen – hier im wörtlichen wie im Imagesinn – fehlt es hier an Ideen. Oder es wurde beim Pitch die falsche Idee ausgewählt. Oder man wählte diese, weil man eben so begeistert war, in die Falle fiel, sich eben ein idealisiertes Bild vorgaukeln ließ.

So wird in Wien nicht an einer »eigenen« »Moderne« (oder »Postmoderne« oder »Postpostmoderne«) gearbeitet, sondern daran, sich an anderswo durchgesetzten Moderne anzuschließen, andere Moderne nachzuahmen. In Wien ist man nicht modern, sondern moderngläubig oder modernreligiös, modernmissioniert – oder wie man es nennen könnte.

01.04.2010

Chinesisches Radfahren (IV)


Die Lenkgriffe eines herkömmlichen Rades sind dem Heil des menschlichen Handgelenkes abträglich. Man entgeht dem durch Verzicht auf den »Affengriff«.